Wanderungen in Frankfurt und Umgebung

Wandern in Frankfurt, der Stadt der Wolkenkratzer und Banken. Unmöglich?

Einige der höchsten Hochhäuser Europas sind Teil der Frankfurter Skyline und brachten der hessischen Metropole auch den Beinamen „Mainhattan“ ein. Große Hochhäuser, prächtige Geschäftsstraßen und ein reges Nachtleben sind bezeichnend für Frankfurt am Main, der fünftgrößten Stadt Deutschlands. Und dennoch kann man beim Laufen in und um Frankfurt viel Grün erleben. Ein paar Wanderungen werden hier aufgeführt. Weitere schöne Wanderstrecken, hier (noch) nicht aufgeführt, sind der Schäfersteinpad, der Hölderlinpfad und der Quellenwanderweg.

Die Kalkbrenner von Flörsheim

Kalkbrennöfen in Flörsheim

Die historischen Kalkbrennöfen an der Landstraße zwischen Flörsheim und Hochheim sind einzigartig in Hessen und der Ausgangspunkt dieses kleineren Tour durch die "Flörsheimer Schweiz", die sich hervorragend für einen entspannten  Nachmittagsspaziergang eignet.

Die mächtigen Rundbauten sind eindrucksvolle Zeugen aus vorindustrieller Zeit und die einzigen in diesem Erhaltungszustand übrig gebliebenen Kalkbrennöfen in Hessen. Ihre Geschichte geht bis ins 18 Jahrhundert zurück, als die Kalkbrennöfen zu einer heimischen Ziegelhütte gehörten. Diese industriegeschichtlich bedeutende Anlage lieferte die Grundlage für den Kalkputz vieler Flörsheimer Häuser. Die Geschichte der Kalkstein-Wirtschaft an diesem Ort reicht aber höchstwahrscheinlich noch viel länger zurück. Vermutlich bauten schon die Römer hier Kalkstein ab und brannten ihn.

Die Bezeichnung "Flörsheimer Schweiz" resultiert im Übrigen aus dem Umstand, dass sich zur Zeit der Romantik die Verwendung des Begriffs Schweiz für attraktive Landschaften mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs und der Entdeckung der Schweiz als Reiseziel ab dem späten 18 Jahrhundert entwickelte.

Nach einer ausgiebigen Besichtigung des Industriedenkmals geht es am Wickerbach entlang zur Obermühle. Die im 16. Jh erbaute Obermühle ist eine von ehemals 20 Mühlen des Wickerbaches, welche entlang des 21 km langen Bachlaufs von den Wiesbadener Taunussehen nis zur Mündung an den Main reihten. Sie schrotete und mahlte - wie die meisten Mühlen am Wickerbach - Getreide, das die Bauern der umliegenden Ortschaften anbauten.Innehalten kann man etwas später an einer Stelle, an der im Jahre 1750 Hexenverbrennungen stattgefunden haben.

Durch das Naturschutzgebiet "Wickerbachaue" geht es zu einer exemplarischen Rekonstruktion eines Stückes der historischen "Kasteler Landwehr", welche Berthold von Henneberg als Mainzer Erzbischof im 15. Jahrhundert zum Schutz der rechtsrheinischen Besitzungen um die Dörfer Kastel, Kostheim, Hochheim und Flörsheim errichtet hatte und der Abwehr von Überfällen durch marodierende Söldner und Landsknechte diente.

Für eine Einkehr empfiehlt sich die die Flörsheimer Warte, auch sie war mit ihrem Wartturm ein Teil der "Kasteler Landwehr", bevor es in einem großen Bogen wieder zuruck zum Ausgangspunkt geht.

Weiterführende Informationen:

Anreise:

  • Adresse Startpunkt:
    Historische Kalkbrennöfen
    Am Wickerbach
    65439 Flörsheim am Main
  • Parken:
    In der Umgebung des Startpunktes sind ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden.
  • Öffentliche Verkehrsmittel:
    Der Startpunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur bedingt zu erreichen (Sonntags Sammeltaxi ab Flörsheimer Bahnhof)